Die Forderungen des Weltaktionsprogramms, nach einer „Ganzheitlichen Transformation von Lern- und Lehrumgebungen“[1] werden nicht ohne eine weitgehende Veränderung bestehender Strukturen möglich sein. Das hier vorgelegte Schulkonzept der Freien Hofschule Pente entspricht den Forderungen des Weltaktionsprogramms in umfassender Weise. Das BNE- Konzept (Bildung für Nachhaltige Entwicklung) erfordert ein Umdenken in der Schulentwicklungsplanung. Mit der Verabschiedung des Weltaktionsprogramms sind Politik und Verwaltung gefordert, die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans für BNE einzuleiten. Unser Schulkonzept unterstützt somit als Modellprojekt, den Landkreis Osnabrück, die Landesschulbehörde und das Kultusministerium Niedersachsen bei der Umsetzung des Nationalen Aktionsprogramms für BNE.
Vor allem Vielfältige-, gemeinschaftsbildende Betriebe der Solidarischen Landwirtshaft können die Grundlage für “partizipative und inklusiv erfahrbare Bildungslandschaft”, werden, so wie sie im Weltaktionsplan gefordert werden. Hier kann auch die – vom Weltaktionsplan für Nachhaltige Entwicklung geforderte „Öffnung der Schule nach innen und außen“ erprobt werden. Durch die land- und gartenbauliche Grundlage kann die Schule zur einer „nachhaltig handelnden Bildungseinrichtung“ werden, in der die biologische Vielfalt kultiviert und eine gemeinwohlorientierte Ökonomie (nachhaltige Versorgung lokaler Gemeinschaften mit Lebensmitteln) sowie eine neue Beziehungs- und Lernkultur praktisch erprobt werden. Die alltägliche Pflege des Gartens oder des Ackerlands, sowie die Versorgung der Tiere, die Kompostwirtschaft und der Humusaufbau – all das sind Tätigkeiten, in denen Pädagogik aufblühen kann. Das Curriculum orientiert sich auch am Lebendigen. Finnland Beispiel unterrichten nicht primär in Fächern, sondern in Projekten. Die Anlässe für Lesen, Schreiben, Rechnen, Kunst und Musik ergeben sich aus der Organisation des vielfältigen Land- und Gartenbaus und der Entwicklung des Hofes zum Kulturzentrum. Im Sinne des Teamteaching können sich hier erzieherische Gemeinschaft entwickeln, die Kindern und Jugendlichen auf Augenhöhe. Die auf diese Weise tätigen PädagogInnenn können etwas ausstrahlen, was den Kindern oder Jugendlichen durch kluge Worte oder durch “Angebote” kaum vermittelt werden kann: Ernsthaftigkeit und Sinn. Dadurch bildet sich die Grundlage für eine pädagogisch stimmige Umgebung.
[1] http://www.bne-portal.de/de/bundesweit/weltaktionsprogramm-deutschland